Digital Unterrichten mit wenig digitalen Geräten

Das Unterrichten mit digitalen Technologien kann manchmal frustrierend sein. Die Rechner im Computerraum führen die obligatorischen Updates durch oder auf den begehrten iPads sind die erforderlichen Apps nicht vorinstalliert. Möglicherweise sind Sie aber auch Lehrperson in einer BYOD Schule (Bring Your Own Device). Es besteht also die Möglichkeit, private digitale Geräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones in den Unterricht zu integrieren. Doch leider haben Sie mit dem Problem von verlegten Geräte, leeren Akkus oder vergessenen Schülerlogins und -passwörtern zu kämpfen. Der Einsatz von digitalen Unterrichtstechnologien ist nicht so einfach, wie es ein externer Beobachter annehmen könnte. Und das nicht nur aus dem Grund, weil digitale Geräte in einigen Schulen gar nicht erst existieren. Auch wenn sie existieren, können viele ungeahnte Probleme auftreten.

Wenn sie ein Classtime-Nutzer sind, der sich immer wieder in einer der oben beschriebenen Szenarien wiederfindet, dann könnte Sie dieser Beitrag interessieren. Wahrscheinlich finden Sie sich ausserdem irgendwo auf dem folgenden Spektrum wieder:

Auf der einen Seite ist es verständlich, dass ein Zuwenig von digitalen Endgeräten zu Verwirrung, Verwunderung und Frustration führen kann. Aber mit Geduld und kreativem Problemlösen können Sie diese Herausforderung meistern. In diesem Beitrag werden Sie viele Ideen und praktische Strategien finden, die Sie, unabhängig von Fachwissen und Fachgebiet, sofort im Klassenzimmer umsetzen können.

Bevor wir auf spezifische Praxisbeispiele eingehen, stellen wir zwei Grundprinzipien vor, die alle erfahrenden Lerntechnologie-Experten (unabhängig von Classtime) anwenden.

– Taylor (individuelles Anpassen): Experten schneidern sich die passenden technologische Anwendung für ihre spezifischen Unterrichtsziele und nicht umgekehrt. Technologien sind ein Tool und kein Unterrichtsplan. Deswegen müssen Sie sich überlegen welche Tools Sie nutzen und vor allem wie Sie diese nutzen, um Ihre Ziele umzusetzen.
– Tie (zuknüpfen): Experten versuchen alle möglichen Probleme vor dem Einsatz des Tools präventiv zu vermeiden, indem sie kritisch über den Einsatz von Technologien im Unterricht nachdenken und sich mögliche Lösungen zu überlegen, um eine bestehende Herausforderung “abzubinden” oder “zuzuknüpfen”. Sie versuchen das Problem proaktiv, anstatt reaktiv zu lösen.

Vor dem Einsatz von digitalen Technologien im Unterricht ist es sinnvoll zwei vorbereitende Schritte zu durchlaufen:

Schritt 1: Erwartungen und Vorgehensweisen festlegen

Sobald Sie ein paar digitale Geräte zur Verfügung haben, sollten Sie in Ihrer Klasse Erwartungen und Regeln bei der Nutzung von Classtime erstellen. Dies ist insbesondere wichtig, wenn die SchülerInnen Ihre eigenen Smartphones nutzen.

– Wann werden die Geräte verwendet?
– Wie genau findet das Herausnehmen und Weglegen der Geräte statt? Welche Rituale können eingeführt werden? Wie werden Sie die SchülerInnen anleiten? (Vergessen Sie nicht diese Abläufe zu üben, um sie zu automatisieren)
– Was tun Sie, wenn die SchülerInnen ihre Geräte vergessen haben, der Akku leer ist oder Updates durchgeführt werden müssen?
– Wie werden die SchülerInnen digitale Geräte gemeinsam nutzen?

Schritt 2: Machen Sie sich die Stärken und Schwächen bewusst und planen Sie darauf aufbauend Ihren Unterricht

Das wird einen bemerkenswerten Einfluss darauf haben, ob Sie mit Ihrem Unterricht Erfolg haben und Frustrationen vermeiden können.
– Wenn Sie wissen, dass das Tippen auf den verwendeten Geräten schwierig ist (wie oft bei Smartphones und Tablets der Fall), versuchen Sie Fragen zu stellen, die nicht viel Tipparbeit erfordern, z.B. mit den Fragetypen Mutiple Choice und Richtig/Falsch.
– Touchscreen-Geräte sind eine hervorragende Möglichkeit, mit den haptischen Fragetypen von Classtime zu spielen, wie z. B. Sortieren und Hotspot.
– Wenn die Geräte über wenig Computerleistung verfügen oder nur ein schwaches Wi-Fi-Signal erhalten, vermeiden Sie grosse grafische Elemente, wie bildbasierte Fragen oder kollaborative Challenges. Wenn im Klassenzimmer kein oder nur ein geringes Wi-Fi Signal vorhanden ist, können Ihre SchülerInnen die Lektionen selbstverständlich auch zu Hause bearbeiten.

Praxisbeispiele

Im Folgenden sind drei Praxisbeispielen dargestellt, die mit Classtime realisierbar sind:

Praxisbeispiel 1: Ein Gerät pro Gruppe

Durchführung:

– Alle SchülerInnen bearbeiten die gleiche Lektion.
– Die Gruppen bearbeiten unterschiedliche Lektionen.

Anwendungsmöglichkeiten:

– Differenzierter Unterricht
– Exit Tickets
– Gruppenarbeit
– Trainieren von sozial-emotionalen Kompetenzen
– Gruppenbasierte Challenges

Tipps:

– Die Gruppen können auf der Basis von Lernstand, Interesse oder anderen Variablen gebildet werden.

Praxisbeispiel 2: Ein Gerät pro rotierender Gruppe

Durchführung:

– Die SchülerInnen rotieren zwischen verschiedenen Stationen und bearbeiten nach jeder Station eine Classtime-Lektion.

Anwendungsmöglichkeiten:

– Rotierende Stationsarbeit
– Digital Escape Rooms
– Problempfade

Tipps:

– Lassen Sie einen Timer laufen, damit die Gruppen wissen, wann sie die Station wechseln müssen.
– Stellen Sie sicher, dass die Stationen nicht aufeinander aufbauen. Die SchülerInnen sollten überall beginnen können.

Praxisbeispiel 3: Gruppierte Geräte bei rotierender Gruppe

Durchführung:

– Nur eine Gruppe arbeitet mit Classtime, die anderen SchülerInnen arbeiten ohne digitale Geräte.

Anwendungsmöglichkeiten:

– Rotierende Stationsarbeit
– Classtime wird zur Lernstandkontrolle verwendet

Tipps:

– Lassen Sie einen Timer laufen, damit die Gruppen wissen, wann sie die Station wechseln müssen.
– Stellen Sie sicher, dass Ihre Stationen nicht aufeinander aufbauen. Die SchülerInnen sollten überall beginnen können.
– Der Lehrende erhält schrittweise die Ergebnisse, kann dadurch noch während der Stationsarbeit den SchülerInnen individuell Feedback geben.

Einstellungsmöglichkeiten bei Classtime, mit denen sich spannende Gruppenarbeits-Szenarien realisieren lassen

Classtime bietet ausserdem eine Reihe von Einstellungsmöglichkeiten, mit denen sich spannende Gruppenarbeits-Szenarien realisieren lassen. Ein Beispiel ist das Szenario ‹Konsens finden›. Hier werden die SchülerInnen instruiert, einige Aufgaben gemeinsam zu lösen. Jede Aufgabe wird so lange in der Gruppe diskutiert, bis eine Lösung, mit der alle einverstanden sind, gefunden wurde. Diese Lösung wird dann in Classtime eingegeben und kann nicht mehr geändert werden.

Ob Ihre gemeinsam erarbeitete Lösung stimmt, wird der Gruppe dann automatisch direkt nach der Eingabe zurückgemeldet. Falls die Lösung falsch ist, werden die Fehlerquellen in der Gruppe besprochen. Diese werden dann wiederum am Ende in der ganzen Klasse diskutiert.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Classtime auf einige der oben genannten Arten nutzen können, lesen Sie unseren Blog zu sozial emotionale Kompetenz im Unterricht fördern.

Starten Sie gleich heute noch mit Classtime.

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